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Andreas Hofer Ouvertüre (2008)

Andreas Hofer Ouvertüre (2008)

Von Albert Lortzing Bearbeitung: Gottfried Veit

Kategorie: Bearbeitungen für Blasorchester

Die bekannteste Heldengestalt Tirols und weit darüber hinaus ist Andreas Hofer.

Andreas Hofer wurde 1767 in St. Leonhard im Passeiertal, als Sohn des Sandwirtes, geboren. 1809 siegte er mit seinen Mitstreitern in den Freiheitskämpfen bei Sterzing und am Bergisel. Zweieinhalb Monate regierte er anschließend, als Stellvertreter des Kaisers, in der Innsbrucker Hofburg. Auf Befehl Napoleons wurde Andreas Hofer am 20. Februar 1810 von einem französischen Exekutionskommando in Mantua erschossen.

Dass es mehrere "Andreas Hofer-Märsche" gibt, dürfte allgemein bekannt sein. Dass aber gleich neun Komponisten einen ihrer Märsche nach dieser bedeutenden Tiroler Persönlichkeit benannt haben, ist sogar Insidern ein Novum. Mehr oder weniger unbekannt ist auch die Tatsache, dass Albert Lortzing (geb. am 23. Oktober 1801 in Berlin – gest. am 21. Januar 1851 ebenda.) ein Singspiel schrieb, das ebenfalls den Titel "Andreas Hofer" trägt.

Dieses Singspiel entstand im Jahre 1832 und wurde am 14. April 1887 in Mainz uraufgeführt. Es trägt die Opuszahl LoWV 27 und ist einaktig. Das Textbuch dazu verfasste Albert Lortzing, wie bei seinen anderen Bühnenwerken auch, selbst.

Natürlich hat sich das Singspiel "Andreas Hofer", schon wegen seines patriotischen Inhalts, auf den Spielplänen der Opernhäuser nicht gehalten. Da es sich um eine Gelegenheitskomposition Lortzings handelt, blieb auch sein Notenmaterial bis heute im Manuskript. Lediglich die Ouvertüre erschien 1940 bei Breitkopf & Härtel - mit der Verlagsnummer 3525 - in Druck.

Da dieses umfangreiche Vorspiel unzählige hübsche melodische Einfälle aufweist und zudem formal einem mustergültigen "Sonatenhauptsatz" entspricht ist es lohnenswert, sich damit zu beschäftigen.

Die Instrumentation für großes Blasorchester orientiert sich in sehr vielen Details am Original, zeigt aber durch die Hinzunahme der traditionellen Schlaginstrumente, die Einarbeitung eines vierstimmigen Hornsatzes sowie die Änderung der Tonarten auch eine gewisse Eigenständigkeit. Solis von sogenannten Mangelinstrumenten (wie z. B. Oboen und Fagotte) wurden als Stichnoten in anderen Stimmen eingetragen. Da diese Komposition teilweise einen eher kammermusikalischen Charakter trägt, ist ihre Darstellung nur Klangkörpern der Höchst- oder besonders gut besetzten Oberstufenblasorchestern zu empfehlen.

Die Erarbeitung dieser "Andreas Hofer-Ouvertüre" stellt aber ohne Zweifel eine Bereicherung für Ausführende und Hörer dar.

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