Werkverzeichnis

Passionsmusik (1995)

Passionsmusik (1995)

Klangbilder für Blasorchester

Kategorie: Kirchliche Musik

Unter "Passion" versteht man im kirchlichen Sprachgebrauch das Leiden Jesu Christi bzw. dessen Erzählung durch die vier Evangelisten. In der bildenden Kunst stellt die "Passion" eine Szenenfolge dar, die nicht zuletzt auch in unzähligen Kreuzwegen einen äußerst volksverbundenen Ausdruck erhielt.

Einige einprägsame Bilder aus diesem bedeutungsvollen Geschehen versucht die PASSIONSMUSIK für Blasorchester von Gottfried Veit, mit akustischen Mitteln, darzustellen. Es beginnt mit dem "Einzug in Jerusalem", der durch überschäumende Begeisterung charakterisiert und von einem Unisono des Hornregisters getragen wird. Ihm folgt "Der dreimalige Kreuzfall": In immer kürzeren Abständen wird dabei der Themenkopf der Choralmelodie "Heil’ges Kreuz sei hochverehret" von einem fast chaotischen Tutti des vollen Blasorchesters unterbrochen. Dieser Kreuzfall findet seine klangliche Darstellung durch drei aleatorische Einschübe in welchen die einzelnen Instrumentalregister die Möglichkeit haben, in vorgegebenen Klangmustern frei zu improvisieren. Diesem Abschnitt schließt sich - in einem "Agitato" - "Der Leidensweg" an, welcher ein dichtes Klanggeflecht aufweist und in eine weitere Improvisation des gesamten Klangkörpers mündet. Ein "Klagegesang", die Grablegung Jesu darstellend, wird durch eine ergreifende Kantilene des Englischhornes symbolisiert. Danach erklingt - aus musikdramatischen Gründer - ein weiteres Mal "Der Leidensweg" bevor im Finale der Choral "Heil’ges Kreuz sei hochverehret" voll ausladend einsetzt.

Mit dieser abschließenden Choralbearbeitung soll einerseits an die Erlösung durch das Kreuz erinnert, andererseits aber auch die Himmelfahrt Christi prachtvoll illustriert, werden.

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