Romantisches Tongemälde
Kategorie: Konzertante Musik
Das Schloss Tirol, die Stammburg des Landes Tirol, thront auf einer Steillehne unweit von Meran. Es wurde 1140 von den Vingschgauer Grafen Albert und Berthold, die sich in der Folge "Grafen von Tirol" nannten, erbaut. Dieses wohl bedeutendste aller Schlösser Tirols hat eine wechselvolle Geschichte aufzuweisen und wird zweifellos noch unzählige Jahre ein ehrwürdiges Relikt seines Landes und Volkes bleiben. Von der Erhabenheit der Architektur als auch von der bewegten Geschichte angeregt, entstand dieses romantische Tongemälde. Beim Erklingen dieser Tondichtung sollten vor dem geistigen Auge des Zuhörers zauberhafte Bilder entstehen, welche die Geschichte dieses Schlosses widerspiegeln. Es beginnt mit einem BLÄSERRUF VOM BERGFRIED, vorgetragen von einer Solotrompete. Der EMPFANG IM SCHLOSSHOF wird anschließend von verschiedenen Blechbläsergruppen kanonartig dargestellt. Nach der BEGRÜSSUNG DER GÄSTE folgt das eigentliche Hauptthema (EINTRITT IN DEN PALAS), welches in mannigfaltigsten Gestalten erklingt, nämlich einmal als ERSCHAUERN IM PALAS, ein anderes Mal als TRAUER IM PALAS und schließlich als SIEGESFEIER IM PALAS. Auch die BEDROHUNG DER FESTUNG wird im Verlauf des Stückes zwei Male ohrenfällig dargestellt. Das GEBET IN DER BURGKAPELLE stilisiert hingegen ein Holzbläserchor, indem er den Klang einer kleinen Kirchenorgel, eines Positivs, imitiert. Auch der MINNEDIENST IN DER KEMENATE wird durch schmeichelhafte Kantilenen der Klarinetten im "Tempo di Menuetto" ausgedrückt. Nach diesen eher sanften Klängen der Holzbläser beherrschen die Waldhörner und andere Blechblasinstrumente das Feld da es darum geht, DES BURGGRAFEN JAGD mit klanglichen Mitteln zu charakterisieren. Der KREIGSDIENST DER BURGWACHE wird in der Folge hingegen von Schlagzeug-Ostinati und Fanfarenmelodik der hohen Blechbläser demonstriert. Später erklingt dann ein Abschnitt, der sich GEFANGENSCHAFT IM BURGVERLIES (Bariton-Solo) nennt und in düsterem b-Moll Schmerz und Schmach akustisch wiedergibt. Nach einer achttaktigen Überleitung beginnt dann die schon oben erwähnte SIEGESFEIER IM PALAS, die im "Grandioso" das Hauptthema nun voll und ganz zum Erblühen bringt. Ein kurzer Anhang, in Form einer Doppelkadenz, beendet dieses romantische Tongemälde, das als eine Huldigung an das Stammschloss, aber auch an das Tiroler Land und Volk verstanden sein möchte.