Kategorie: Konzertante Musik
Wenn es im Schaffen Gottfried Veits so was wie ein Wagnersches "Siegfrieds-Idyll" gibt, dann ist es sein "Alexander-Choral". Dieses signifikante Stück entstand im Geburtsjahr seines Sohnes Alexander (1970) und erhielt aus diesem Grunde die Bezeichnung "Alexander-Choral".
Bei dieser Komposition handelt es sich um eine frei erfundene fanfarendurchsetzte Choralmusik, die experimentelle Charakterzüge aufweist. Als Experiment gilt der Umstand, dass dieses Werk "instrumentierte Obertöne" beinhaltet. Diese von der Mixtur der Orgel abgelauschten Obertöne fanden – wie könnte es anders sein – in den hohen Holzregistern Eingang und sollen dazu beitragen, die natürlichen Farbwerte des modernen Blasorchesters artifiziell zu steigern. Ob dieses Klangexperiment bei den Darbietungen vollkommen gelingt oder nur teilweise zum Tragen kommt hängt einerseits von der idealen Stimmverteilung der Holzbläser, andererseits aber auch von der Gesamtklang-Transparenz des jeweiligen Blasorchesters ab.
Rein spieltechnisch stellt dieses Stück an die Ausführenden nur geringe Anforderungen.