Für zwei Orgeln, vier Blechbläser (und Pauken ad lib.)
Kategorie: Sonstige Besetzungen
Das Herzstück des Klosters Muri-Gries (Bozen) ist zweifelsohne die prächtige, barocke Stiftspfarrkirche. In diesem beeindruckenden Sakralraum befinden sich schon seit Jahren zwei große Kirchenorgeln: zum einen die Augustinus-Orgel auf der Empore und zum anderen die Benediktus-Orgel im Presbyterium, deren Spieltisch im Chorgestühl integriert ist.
Für diese beiden Orgeln schrieb der Südtiroler Komponist Gottfried Veit schon mehrere Werke. Bereits 2006 entstand eine „Passacaglia“ für zwei Orgeln, die auf diesen beiden Instrumenten uraufgeführt wurde. 2021 schrieb er ein weiteres Stück mit dem Titel „Passacaglia und Hymnus“ für zwei Orgeln und Röhrenglocken, 2022 ein „Postludium“ für zwei Orgeln und vier Pauken sowie 2023 eine „Toccata“ für zwei Orgeln, zwei Trompeten, zwei Posaunen und zwei Pauken.
Diese „Toccata“ weist eine Rondo-Form auf und ist dreichörig konzipiert. Den ersten Chor bildet die Große Orgel (zweite Orgel), den zweiten- das Blechbläserquartett mit den Pauken und den dritten- die Kleine Orgel (erste Orgel). Das Paukenpaar, welches zwar die Festlichkeit der Komposition deutlich unterstreicht, kann eventuell auch unbesetzt bleiben. Werden die Blechbläser und die Pauken in unmittelbarer Nähe der Hauptorgel positioniert, erleichtert dies natürlich das Zusammenspiel. In diesem Falle verzichtet man aber auf den besonderen Effekt der Dreichörigkeit. Die „Toccata“ beginnt mit einem etwas ausladenden Bläserruf der ersten Trompete. Dieser wird auf der Dominante von der ersten Posaune erwidert. Nach einem kurzen Tutti erklingt im Anschluss daran das eigentliche Hauptthema im Dreivierteltakt. Es wird zweimal von einem Zwischenteil im Viervierteltakt unterbrochen und schließlich durch eine modulatorische Rückung in die Tonart der Obersekunde versetzt. Eine kompakte „Coda“ im vollen Plenum führt das Werk dann zum finalen Höhepunkt.