Für gemischten Chor zusammengestellt und arrangiert: Zu Mantua in Banden, Ach Himm´l es ist verspielt, Jesu Herz, dich preist mein Glaube, Auf zum Schwur, Tiroler Land
Kategorie: Sonstige Besetzungen
Die vier Lieder die hier zu einer "Tiroler Lieder-Suite" zusammengefasst wurden haben eines gemeinsam: sie markieren bedeutungsvolle Ereignisse der Geschichte Tirols.
Das Lied "Zu Mantua in Banden", das gerne als das "Neue Andreas Hofer-Lied" bezeichnet wird, wurde am 02. Juni 1948 mit Gesetz des Tiroler Landtages zur "Tiroler Landeshymne" erhoben. Der Text dieses Liedes stammt von Julius Mosen (1803-1867), der neben zahlreichen Gedichten und Balladen auch Dramen sowie historische Trauerspiele verfasste. Die Musik von "Zu Mantua in Banden" schrieb der in Klosterneuburg geborene Komponist Leopold Knebelsberger (1814-1869). Neben dem im Jahre 1844 komponierten "Andreas Hofer-Lied" schrieb Knebelsberger noch nahezu 300 volkstümliche Lieder und Instrumentalstücke.
Als das "Alte Andreas Hofer-Lied" gilt allgemein das Tiroler Volkslied "Ach, Himm’l, es ist verspielt". Mündlichen Überlieferungen nach soll Andreas Hofer (1767-1810) dieses Lied in den Tagen vor seinem Tod - er wurde am 20. Februar 1810 in Mantua von den Franzosen erschossen - im Gefängnis von Mantua gedichtet haben. Es weist gewisse Ähnlichkeiten mit einem damals sehr bekannten Soldatenlied auf, das aus der Zeit um 1780 stammt. "Ach, Himm’l, es ist verspielt" besitzt einen epischen Charakter, da dieses Lied den Dialog zwischen einem Soldaten und dem Tod darstellt.
Angesichts der militärischen Bedrohung Tirols durch Frankreich, gelobten die Landstände 1796 die besondere Verehrung des heiligsten Herzens Jesu. ("Herz-Jesu-Bündnis"). Dieses Gelöbnis wird bei festlichen Gottesdiensten in ganz Tirol, am "Herz-Jesu-Sonntag", Jahr für Jahr erneuert. An diesen Gedenktagen wird es wohl kaum eine kirchliche Feier geben, bei der nicht das Lied "Jesu Herz, dich preist mein Glaube" erklingt. Die Weise dieses Liedes stammt aus dem Jahre 1876 und wurde von C. Jaspers erdacht. Der gegenwärtig verwendete Text erhielt 1950 durch Maria Luise Thurnmair eine gleichermaßen würdige wie gültige Form.
Der ehemalige Brixner Domkapellmeister und Komponist Ignaz Mitterer (1850-1924) schrieb über 200 Werke, von denen der Großteil der sakralen Musik angehört. In seinem umfangreichen Oeuvre finden sich nicht weniger als 40 Messen, aber auch zahlreiche weltliche Lieder und Chorwerke. Im Jahre 1896, also zur Hundertjahrfeier des Tiroler Gelöbnisses, komponierte Ignaz Mitterer das heute allseits bekannte Herz-Jesu-Bundeslied "Auf zum Schwur, Tiroler Land". Dieses Lied, nach einem Text von Josef Seeber, wurde in mehrere Sprachen übersetzt und hat sich überaus weit verbreitet.